IGEP e.V.: Kulturabend am 29.11.2019

Wie jedes Jahr im Herbst hatte der IGEP (Initiativkreis Gerbrunn für Europäische Partnerschaften) wieder zum Kulturabend geladen. Und wie jedes Jahr wurde auch am 29. November, diesmal in der Kulturbühne „Alte Feuerwehr“, eine der 5 Partnerschaften ausführlich vorgestellt. Es ging also dieses Jahr um die Partnerregion Normandie, in der das Departement Calvados mit Gerbrunns Partnerschaftsverbund, bestehend aus 4 französischen Gemeinden, liegt.

Viele IGEP-Mitglieder waren gekommen, dazu noch weitere interessierte Gäste, sogar eine Gruppe treuer Partnerschaftsfreunde aus dem thüringischen Themar hatte sich mit einem kleinen Bus auf den weiten Weg gemacht. Die Kulturbühne war voll besetzt. Zum großen Bedauern konnte der 1. Vorsitzende wegen Erkrankung leider nicht dabei sein, weshalb die 2. Vorsitzende Ingelore Köhler die Anwesenden begrüßte.

Kulturabend
(von links) Andreas Biller, Ingelore Köhler (2.Vorsitzende), Katherina Holzheuer, Christoph Gundermann, Lilo Thein,

Das von vorigen Jahren bewährte und bekannte Vortragsteam, bei der Bilddokumentation unterstützt von Christof Gundermann, hatte sich das Thema diszipliniert aufgeteilt.

Frau Lilo Thein referierte anhand von Bildern engagiert und sehr lebendig über den „Teppich von Bayeux“, der im 11. Jh. entstand, die Eroberung Englands durch den Normannenherzog Wilhelm zeigt und mit der Schlacht von Hastings endet. Durch die Vergrößerung wurden die Besonderheiten und Einzelheiten des ca. 70m langen Bildwerks sehr deutlich hervorgehoben. Auf Leinen zuerst gemalt, dann gestickt, sind die Kämpfe der Ritter mit sich aufbäumenden Pferden, die Gefallenen am Boden liegend, die Thronbesteigung sehr phantasievoll dargestellt.

Das Team Sigrid und Andreas Biller hatte die Geschichte des D-Day zum Thema, die Landung der Alliierten am 6.6.1944 zur Befreiung Europas und der Welt von Nazi-Deutschland. Dabei zeigte A. Biller u.a. interessante Hintergründe auf. Mit sicher für viele Zuhörer unbekannten Fotodokumenten erklärte er die penible Vorbereitung der deutschen Besatzungstruppen auf die erwartete Invasion. Die sehr eindrucksvollen, riesigen Gräberfelder an den 4 Landungsküsten machten wieder die ganze Grausamkeit dieses von Deutschland ausgegangenen Krieges deutlich.

Der nächste Beitrag, ebenfalls sehr gut recherchiert, behandelte die Künstler der Normandie. Katherina Holzheuer stellte zunächst die wichtigsten Schriftsteller dieser Region vor. Neben den bekannten wie Gustave Flaubert aus Rouen, Madame Bovary, Guy de Maupassant ging sie auch auf weniger bekannte Namen ein. Bei den Malern dieser Region stand natürlich der Impressionismus im Vordergrund, wohl auch durch die Landschaft angeregt. Frau Holzheuer erklärte sehr schön, wie sich dieser Stil zunächst gegen die Vorgaben des akademischen Salons in Paris durchsetzen musste. Claude Monet mit seinen großflächigen Seerosengemälden, den Küstenlandschaften, dem herrlichen Garten von Giverny war wohl das bekannteste Beispiel.

Zu guter Letzt stellte die 2. Vorsitzende Ingelore Köhler die touristischen Höhepunkte der Partnerregion vor. Sie zeigte wunderschöne Fotos von herrlichen Landschaften, Städte mit typisch normannischer Fachwerkarchitektur, eindrucksvolle Küstenabschnitte, Kathedralen.

Dann die Schlösser in fast unendlicher Vielfalt, viele davon haben uns die französischen Freunde inzwischen gezeigt. Die Erinnerung an gesellige Picknicks in den umgebenden Parks kommt ins Gedächtnis, wie zuletzt im Mai eine Führung durch die Schlossanlagen und den ausgedehnten Park von Crèvecoeur-en-Auge.

Die Überraschung nach der Kulturvielfalt war der leibliche Genuss in Form von französischem Käse und Cidre, der den offiziellen Teil des Abends gelungen abrundete. Dank verdienen die fleißigen Helfer im Hintergrund. Sie hatten viele Vorbereitungen getroffen und kümmerten sich am Abend um die Bewirtung der Zuhörer mit Getränken. Die Tradition der interessanten und beliebten Kulturabende wird fortgesetzt werden.

Ingeborg Hemprich

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